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In Zukunft Wien | Planungswerkstatt | Stadt Wien MA 13

Bericht

Die Struktur dieses Ferienspieles mit Arbeitsbereichen und Schwerpunktaktionen zu einem übergeordneten Leitthema hat sich bestens bewährt. Durch die Einteilung der Planungswerkstatt in verschiedene Arbeitsbereiche, standen den Kindern ständig mehrere „Stationen“ zur Verfügung, zwischen denen sie beliebig wechseln konnten. Diese Stationen konnten auch völlig unabhängig und losgelöst vom jeweiligen Schwerpunktthema genutzt werden, womit das Werk-Stadt-Spiel dem Anspruch des offenen und niederschwelligen Zuganges gerecht wurde und ein selbstständiges, das hohe Potenzial an Eigenaktivität ansprechendes Spielen möglich wurde.

Auch der Ansatz, die Betreuung bei Bedarf jederzeit sowohl für Rat als auch für praktische, handwerkliche Hilfestellung in Anspruch nehmen zu können, von dieser aber, von einem anregenden Startimpuls abgesehen, keinerlei zwingende Vorgaben zu erhalten, hat sich als überaus förderlich für die Kreativität und Eigeninitiative ausgewirkt. Gerade bei Themen wie Stadt- und Verkehrsplanung, ist es unserer Ansicht nach extrem wichtig, die Kinder nicht mit Aufgabenstellungen zu überfordern, die zu stark an die Welt der Erwachsenen angelehnt sind. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Kinder im Spiel selbst ein Bewusstsein für die Probleme entwickeln, die sich im Laufe der Umsetzung ihrer Ideen ergeben. In diesem Zusammenhang ist es auch von großer Bedeutung, sich sprachlich an die Kinder anzupassen, Inhalte in einer der jeweiligen Altersgruppe entsprechenden Art und Wei se zu vermitteln und Fachausdrücke nur als „Information am Rande“ zu verwenden.

Input-Aktionen wie Wettbewerbe („Palastbau für den Maharadscha“) oder „Städtebau im Planquadrat“ mit klarer Zielformulierung bedürfen einer größeren Anzahl von Kindern, um die dafür notwendige Dynamik zu erzeugen und wurden daher nur auf die Schwerpunktnachmittage beschränkt. Hier könnte man teilweise auch ExpertInnen aus der „realen Planungswelt“ hinzuziehen, um solchen Veranstaltungen einen zusätzlichen „Kick“ zu geben. Diese sollten allerdings ein gewisses Maß an pädagogischer Erfahrung bzw. pädagogisches Talent mitbringen.

So hat sich zum Beispiel das Angebot, bei manchen Schwerpunktnachmittagen an „Trommel-Sessions“ teilnehmen zu können als eine überaus wertvolle Bereicherung erwiesen. Einerseits wird dadurch die Teambildung (Gemeinschaft durch Rhythmus) geübt, anderseits werden die Zurückhaltenderen dazu animiert, sich stärker einzubringen und gleichzeitig wird den Hyperaktiven die Gelegenheit geboten, hier „Dampf ablassen“ zu können.

Die vielen positiven Rückmeldungen der TeilnehmerInnen belegen, dass sich offene, experimentelle und abwechsl ungsrei che Ferienspielstationen mit anregenden Materialien, kompetenten und aufgeschlossenen BetreuerInnen, hervorragend dafür eignen, ihnen über diesen bewusst niederschwellig gehaltenen Zugang Themen der Stadt- und Verkehrsplanung nahe zu bringen.

Der gesamte Bericht kann hier eingesehen werden.